Gestern Abend zeigte Arte eine Verfilmung des Romans Garp und wie er die Welt sah von John Irving. (Buch erschienen 1978, Film erschienen 1982)
Nicht nur, dass ich dieses Buch sehr mag, in der Hauptrolle als T.S. Garp war auch noch der junge Robin Williams zu sehen und so ist es wohl mehr als verständlich dass ich in freudiger Erwartung dem gestrigen Sonntag entgegen gefiebert habe.
Dann war es endlich soweit, es war Sonntag und ich habe mir zum ersten mal seit langer Zeit das Wohnzimmer erobert, saß mit Kaltgetränk bereit und erfreute mich an dem sehr schönen Vorspann in dem man Garp als Baby sehen konnte der zum Song when I’m 64 von den Beatles lacht. Minutenlang.
Von Anfang an hatte ich das Gefühl, dass der Film die Vorlage zu sehr staucht und verkürzt.
Natürlich fließen alle Informationen und auch sonst sind die vermeindlich wichtigen Sachverhalte zu sehen, aber die Beziehung die ich beim Lesen mit Garp und den anderen Leidenden aufgebaut habe, die will sich im Film nicht recht einstellen. Man ist eher teilnamsloser Zuschauer als emotional involviert. Es geht alles viel zu schnell und als Zuschauer hinkt man dem Geschehen etwas hinterher.
Und genau aus dem Grund wird das alles sehr schnell Langweilig. Man beobachtet diese Fremden bei ihrem Leben, das zugegeben sehr gut dargestellt wird und sieht auch Garp sehr gut verkörpert durch Robin Williams. Und trotzdem schafft der Film nicht mich derart zu begeistern wie es das Buch getan hat – obwohl ich die Geschichte bereits kenne.
Deshalb möchte ich in diesem Fall dazu raten, sich das Buch käuflich zu erwerben. Natürlich kann jeder nach dem Lesen auch mal in den Film reinschauen, aber bitte erst NACH dem Lesen des Buches.
Hintergrund:
- Garp und wie er die Welt sah erschien 1978