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Erklärt Pereira von Antonio Tabucchi

Die nun folgende Geschichte spielt sich im Sommer 1938 in Portugal ab. Es brodelt in ganz Europa – Italien, Deutschland, Spanien – überall drängen die Nationalisten in Amt und Würden und innerhalb der Gesellschaften entstehen starke Spannungen.

Der übergewichtige Witwer Dr. Pereira will mit all dem nichts zu tun haben. Er betreut alleinverantwortlich den Kulturteil der Tageszeitung Lisboa und ist der Meinung, dass die Kultur nichts mit Politik zu tun hat.

Er lernt Monteiro Rossi kennen, einen jungen Mann der eine Dissertation über den Tod geschrieben hat und den er deshalb für qualifiziert hält Nachrufe auf bedeutende Persönlichkeiten des Kulturbetriebes anzufertigen. Auf Vorrat, damit die Zeitung im Falle des Todes der jeweiligen Person nur noch in die Schublade greifen muss und ihres Amtes walten kann.

Doch Rossi ist bereits stark politisiert und die Mühlen der Zensur mahlen bereits vor sich hin. So kann Pereira nichts von den produzierten Texten veröffentlichen, denn erste Verhaftungswellen politischer Gegner sind schon in vollem Gange und Übergriffe auf jüdische Geschäfte verunsichern die Bevölkerung zusätzlich und viele schießen ihre Augen, Ohren und Herzen und gehen auf Tauchstation.

Dr. Pereira unterstützt den jungen Rossi zwar immer wieder mit Geld, aber er wagt es nicht sich lautstark einzumischen und bezieht keine Position. Irgendwann versteckt er seinen Freund dann bei sich zu Hause. Der Staatsschutz taucht auf und prügelt Monteiro Rossi vor seinen Augen zu Tode und verschwinden nach getaner Arbeit wieder.

Erst dieses Ereignis öffnet Dr. Pereira die Augen und er schreibt einen Nachruf auf seinen Freund Monteiro Rossi in dem er den genauen Tathergang schildert um diese abscheuliche Tat für die Nachwelt zu konservieren. Er schmuggelt den Artikel an der Zensur vorbei in den Kulturteil der Zeitung und als die Zeitung dann am Samstag erscheint ist er bereits auf dem Weg nach Frankreich ins Exil.

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Hintergrund:

  • Erklärt Pereira ist 1994 erschienen.
  • 1995 wurde das Buch von Roberto Faenza verfilmt

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