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die Lüneburg-Variante von Paolo Maurensig

Dieter Fritsch, Unternehmer in den besten Jahren, wird im Park seiner Villa tot aufgefunden. Ein Schuss aus nächster Nähe – direkt in den Kopf. Der einzige Hinweis den die Polizei fand ist ein altes, selbstgebasteltes Schachspiel, dass neben dem Toten lag. Die Figuren standen in einer sehr problematischen Stellung, eben der Lüneburg- Variante.

Den letzten Tag vor seinem Tod verbrachte er wie jeden Freitag. Im Abendzug von München nach Wien. Dort macht er die Bekanntschaft eines jungen Mannes, der ihn in ein Gespräch über Schach verwickelt. Das Gespräch mündet darin, dass der junge Mann erzählt wie er zum Spiel der Könige gekommen ist und wer ihm das Spielen beigebracht hat:

Der ehemalige Schachmeister Tabori brachte ihm bei zu spielen als ginge es um sein Leben und während des Trainings erfährt er mehr und mehr über die Vergangenheit des Meisters und vor allem warum er kein Schach mehr spielt.

Er war in seiner Jugend schon aussergewöhnlich gut und sein einziger ernstzunehmender Gegner war ein gleichaltriger, der als guter Deutscher den Meistertitel übernimmt nachdem die Nazis Juden wie Tabori vom gesellschaftlichen Leben ausschlossen.

Er und seine Familie landen im KZ, seine Eltern sterben und er vegetiert im Lager vor sich hin bis er einige Jahre später seinen Rivalen von damals wieder trifft. Er ist jetzt Lagerleiter und scheint hoch erfreut zu sein Tabori wieder zu sehen. Der Deutsche hat in den letzten Jahren kein einziges zufriedenstellendes Spiel mehr gespielt weil ihm auf so hohem Niveau die Gegner fehlen. So bekommt Tabori plötzlich alle Vergünstigungen die er braucht um wieder körperlich und vor allem geistig fit zu sein. Ernährung, Hygiene und Ruhe – unter einer Bedingung. Er muss mehrmals die Woche mit dem Kommandanten Schach spielen.

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Natürlich lässt Tabori den Kommandanten gewinnen da er um sein Leben fürchtet doch sein Gegner duldet keinerlei Schwäche und so ändert er die Regeln:

Sie spielen bei jedem Spiel um das Leben von anderen Gefangenen. Gewinnt Tabori, bleibt der Häftling am Leben – verliert er wird der Häftling hingerichtet.


Hintergrund:

  • Die Lüneburg-Variante ist 1994 erschienen.
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